01.03.2010
photocase.com/andreasF
Allerorten wird er lauter. Nein, nein - nicht der Ruf nach dem gerechten Steuerstaat. Der Ruf nach dem Gebührenstaat oder - euphemistischer - der Gebührengesellschaft wird lauter und das ist so ungefähr das Gegenteil von Ersterem.
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01.03.2010
photocase.com/speednik
Bis in die 1970er-Jahre galt die soziale Frage, die Frage der politischen und sozialen Teilhabe der besitzlosen Massen von Arbeitenden, in den entwickelten kapitalistischen Gesellschaften gemeinhin als gelöst. Die Lösung lag in der „Einhegung des Marktes“ (Castel 2005, 133) durch Schritte der gesellschaftlichen Demokratisierung, der Anerkennung von Gewerkschaften, von Tarifverträgen und den Aufbau der europäischen Wohlfahrtsstaaten.
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01.03.2010
photocase.com/morgenroethe
Staatsverschuldung ist das politische Thema. Wohl selten ist in so kurzer Zeit ein so großer Schuldenberg angehäuft worden. Und selten war die Ratlosigkeit darüber größer, wie dieser Situation Herr zu werden sei. Eine ernsthafte Debatte über die Lösung der Schuldenfrage wird aktuell noch verweigert, wohl wissend, dass man schnell an die Grenzen des Machbaren gerät. Aber wie nicht anders zu erwarten, gerät die Sozialpolitik ins Blickfeld, wenn es finanziell eng wird. Obwohl sie – ganz offensichtlich – die Krisensituation nicht verursacht hat.
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14.01.2010
DGB/Simone M. Neumann
Der in den 1990er Jahren vorbereitete und in den letzten zehn Jahren auf breiter Front durchgesetzte autoritär-neoliberale Umbau der Hochschulen gleicht in seinen Dimensionen den Bildungsreformen der späten 1960er und frühen 1970er Jahre. Begriffe wie „Ökonomisierung der Bildung“ beschreiben diese Transformation nur ganz unzulänglich.
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06.01.2010
Colourbox.de
Mit Wehmut aber auch Sarkasmus beschreibt Stephan Lessenich völlig zutreffend den Niedergang des Wohlfahrtsstaats oder genauer: die Diskreditierung des Sozialen überhaupt. Denn es handelt sich nicht um einen passiven oder gar naturgesetzlichen Rückgang gesellschaftlicher Regelungen zum sozialen Ausgleich. Die Angriffe auf den Sozialstaat sind vielmehr Ausdruck von sich verschärfenden Verteilungskonflikten, die bereits nach Auslaufen der Wirtschaftswunderzeiten in den kapitalistischen Industrieländern einsetzten. Die Krise und ihre Bewältigung, so fürchtet Lessenich, werden diesen Trend nicht umkehren sondern noch verstärken. Wenn wir nicht eine Umkehr durch die offensive Verteidigung des Sozialen erkämpfen.
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18.12.2009
DGB/Simone M. Neumann
Einige Tage nach der Bundestagswahl erscheint ein Buch der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Titel "Der gute Kapitalismus… und was sich dafür nach der Krise ändern müsste", versehen mit einem Vorwort von Gesine Schwan, der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin. Geschrieben haben es die Wirtschaftswissenschaftler Sebastian Dullien, Hansjörg Herr und der Politologe Christian Kellermann, sie fordern eine fundamentale systemische Neuordnung.
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15.12.2009
photocase.com/kallejipp
Es gibt durchaus Erwartungen, auf die man noch immer eine sichere Wette gründen kann: Zum fünften Jahrestag der sogenannten Hartz-Gesetze werden wir – gestützt auf die Ergebnisse einer aufwendigen Evaluationsforschung – eine positive Bilanz des Reformwerks präsentiert bekommen. Wetten dass?
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08.12.2009
photocase.com/neophoto
Die Krise und das schwächere Wachstum nach der Krise setzen die Wohlfahrtsstaaten in den Industrieländern und in den Entwicklungsländern unter Druck. In Europa werden Leistungskürzungen und Steuer- /Beitragserhöhungen den Prozess der Re-Kommodifizierung vertiefen, der bereits jetzt Jahren die Reform der europäischen Wohlfahrtsstaaten prägt.
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08.12.2009
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Der Wohlfahrtsstaat der demokratischen-kapitalistischen Gesellschaften kann auf eine lange, erfüllte Krisengeschichte zurückblicken. Spätestens mit der vorletzten schwarz-gelben Regierungsübernahme zu Beginn der 1980er Jahre wurde (auch) hierzulande die permanente „Krise des Sozialstaats“ ausgerufen: Er gilt seinen vornehmlich (aber keineswegs nur) wirtschaftsliberalen Kritikern seither nicht nur als grundsätzlich „zu teuer“, sondern zudem als ein institutionelles Arrangement, das systematisch „falsche Anreize“ setze.
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